Organisator Daniel Haffke rechnet mit 2500 Sportlern

Wenn eine Veranstaltung so groß ist, dass man zweieinhalb Jahre vorher in die Planung einsteigen muss, kann man ungefähr erahnen, um welche Dimensionen es sich handelt. Etwa 2500 Sportler erwartet Daniel Haffke zum Gehörlosensportfest 2024 in Frankenthal. Der Vorsitzende des Organisationsteams muss sich unter anderem um Finanzen, Hotelbetten und die Sportstätten kümmern.

Wer Anfang Mai 2024 in Frankenthal ein Hotelzimmer buchen möchte, der könnte Schwierigkeiten bekommen. „Wir haben schon 1000 Betten reserviert“, sagt Daniel Haffke. Außer in Frankenthaler Hotels sollen die Aktiven und Betreuer auch in Jugendherbergen in Speyer, Mannheim und Worms untergebracht werden.

Daniel Haffke (31) aus dem südpfälzischen Steinweiler ist Vorsitzender des Gehörlosensportclubs Frankenthal und Leiter des Organisationsteams. Als solcher hat er die Bewerbung der Frankenthaler für das Gehörlosensportfest 2024 beim Verbandstag in Berlin vorgetragen. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, berichtet Haffke stolz. „Die anderen Bewerber, Karlsruhe und Köln, haben ihre Bewerbungen zurückgezogen“, erzählt er.

Und so erwarten Haffke und seine Mitstreiter von 9. bis 11. Mai 2024 etwa 2500 Gehörlosensportler aus der ganzen Republik in Frankenthal. „Wir haben ursprünglich gar nicht geplant, dass wir eine solche Veranstaltung ausrichten“, sagt Daniel Haffke. Doch das Bundesjugendtreffen 2018 in Frankenthal sei so gut angekommen, dass man von vielen angesprochen worden sei, sich auch um das Gehörlosensportfest zu bewerben. „Die Stadt hat uns sofort ihre Unterstützung zugesagt“, erzählt Haffke. Und auch der Landessportbund und der Landessportverband der Gehörlosen seien begeistert gewesen.

Die Kosten für die Veranstaltung beziffert Haffke mit rund 270.000 Euro. Deshalb stehe auch beim ersten Treffen im Januar die Finanzierung im Vordergrund. Zuschüsse müssen beantragt werden, Sponsoren sollen frühzeitig ins Boot geholt werden. Eine Zusage habe man schon. Und die ist nicht unwichtig: „Die Stadt stellt uns alle Sportstätten zur Verfügung“, betont Haffke. Und die Stadtwerke Frankenthal seien bereits auf den Sponsorenzug aufgesprungen.

In rund zweieinhalb Jahren geht es dann in Badminton, Beachvolleyball, Basketball, Bowling, Darts, Fußball, Golf, Handball, Kegeln, Leichtathletik, Motorsport, Radsport, Schach, Schwimmen, Sportschießen, Tennis, Tischtennis und Wasserball um die Medaillen. Die Schwimmwettbewerbe und Wasserball finden laut Haffke im Ostparkbad statt, die Leichtathleten sollen im Ostparkstadion um Zeiten und Weiten kämpfen. Allerdings müsse dafür noch die Laufbahn im Stadion saniert werden, betont Haffke. Für die Indoor-Wettbewerbe sind die Sporthalle der Schuman-Schule, die Sporthalle der Albert-Schule, die Halle Am Kanal und die Isenachhalle vorgesehen. Für das Straßenradrennen müsse man noch den Streckenverlauf abklären, erläutert Daniel Haffke.

Für einige Wettbewerbe geht es allerdings über die Stadtgrenzen hinaus. So findet das Golfturnier auf der Anlage in Dackenheim statt, informiert Daniel Haffke. Die Bowlingspieler tragen ihre Wettbewerbe in Ludwigshafen im Felix Bowlingcenter aus. Den weitesten Weg nach Frankenthal haben die Kartfahrer, die in Landau in einer Halle Start- und Zielflagge sehen. „Dort sind wir unabhängig vom Wetter“, erläutert Haffke. Auch diese Sportstätten habe er schon für den benötigten Zeitraum reserviert.

Die größte Hoffnung von Daniel Haffke ist, „dass wir 2024 kein Corona mehr haben“. Oder, dass es sich zumindest soweit in Grenzen hält, dass Zuschauer zu den Wettbewerben zugelassen sind. Denn Geisterspiele, quasi nach dem negativen Vorbild der Olympischen Spiele in Tokio in diesem Sommer, „wären doof“.

Die Frankenthaler Gehörlosensportler wollen sich und ihren Sport einer möglichst breiten Öffentlichkeit präsentieren. „Wir wollen zeigen, dass wir uns nicht verstecken müssen“, sagt Daniel Haffke, der bei der Deutschen Gehörlosen-Sportjugend arbeitet, dadurch schon gut vernetzt ist und Einblicke in die Organisation von Veranstaltungen bekommen hat.

Um solch eine Veranstaltung zu bewältigen, braucht man freiwillige Helfer, sogenannte Volunteers. Mit rund 150 dieser Helfer plant Haffke für das Sportfest. Auch Dolmetscher für die Gebärdensprache werde man einsetzen. Die Eröffnungsfeier soll in der Halle Am Kanal über die Bühne gehen. Für die Schlussfeier soll ein Zelt auf dem Festplatz aufgebaut werden.

Den Frankenthaler Sportlern räumt der Vorsitzende des Organisationsteams derweil gute Chancen ein, in einigen Wettbewerben ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitzureden. „Schießen, Motorsport, Leichtathletik und Handball“, nennt er da. Beim Fußball komme es auf die Tagesform an. „Und beim Rest lasse ich mich mal überraschen“, sagt Haffke.

Am meisten freue er sich auf Handball, sagt der 31-Jährige. Da sei ein Nationenturnier geplant. Mit etwas Glück und Zeit schaffe er es, bei allen Wettbewerben mal vorbeizuschauen, sagt Daniel Haffke. Er befürchtet aber, dass er mit der Organisation auch während der Veranstaltung zu sehr eingespannt sein wird.

Quelle: “DIE RHEINLANDPFALZ

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